Vita della mia Vita: Lautenlieder des 16. Jahrhunderts

Die Laute, eines der ältesten Instrumente arabischer Herkunft, erlebte im Europa des 16. Jahrhunderts ihre Blütezeit. Das mit ihr interpretierte Repertoire bestand zu Beginn der Renaissance vorwiegend aus Bearbeitungen von Vokalwerken der grossen Meister der Mehrstimmigkeit wie z.B. Josquin Desprez, Heinrich Isaac oder auch spanischen Komponisten wie Cristóbal de Morales, um nur einige Vertreter dieser Gattung zu nennen. Als äusserst vielseitiges Instrument eignete sich die Laute als Soloinstrument und Begleiterin des Sologesangs, indem sie mehrere Stimmen eines vierstimmigen Satzes übernehmen konnte und den Cantus dem Gesang überliess. Diese Tradition fand ihren Höhepunkt im elisabethanischen Lautenlied in England.

Im vorliegenden Programm erklingen die italienischen Vertreter des Lautenlieds, das Chanson und die Frottola. Es handelt sich bei beiden um weltliche Gesänge, höfisch im Ton und inhaltlich typischen Themen der Renaissance zugewandt wie den Facetten der Liebe oder der Vergänglichkeit des Lebens. Im Laufe des 16. Jahrhunderts zeichnet sich eine wachsende Unabhängigkeit der Instrumental- von der Vokalmusik ab. Formen wie das Präludium, das Ricercar oder die Fantasie entstehen, die erste kontrapunktische Versuche darstellen. Dazu treten Sammlungen von Tänzen für die Laute.

Mezzosopran: Marta Rodrigo, Renaissancelaute: Andreas Martin

Sonntag, 5. Mai 2024, 17 Uhr, reformierte Kirche Kilchberg

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