Monika Schmid erhielt im Jahr 2008 den «Prix Courage für ihren Mut», Missstände in der kath. Kirche anzusprechen. Im Abendgottesdienst «Über Gott und die Welt» vom 10. September hat sie Pfarrerin Sibylle Forrer Rede und Antwort gestanden. Sie können den Gottesdienst per Livestream mitverfolgen.
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Das «Wort zum Sonntag» von 2. Februar 2008, in dem Monika Schmid die katholische Kirche für ihren Umgang mit verheirateten Priestern und sexuellen Verfehlungen kritisierte, löste eine Kontroverse aus. Der damalige Bischof von Chur, Vitus Huonder, wollte sie als Seelsorgerin absetzen. Darauf folgte eine grosse Welle der Solidarität, in der sich unter anderem Hans Küng für sie einsetzte. In der Folge verlieh ihr der «Schweizerische Beobachter» den «Prix Courage». Wer ist Monika Schmid? Hier ein paar Infos zu ihrer Person:
Was ist Mut?
Mut hat ganz viele Facetten. Es gibt den Mut des Augenblicks, z.B. den Einsatz für einen Menschen in Lebensgefahr. Es gibt den Mut der offenen Augen und Ohren: hinzusehen, hinzuhören und Stellung zu beziehen, wenn Ungerechtigkeiten geschehen.
Mut ist für mich, Verantwortung zu übernehmen für die Würde aller Menschen und die christlichen Grundwerte. Würde heisst ja, dass sich jeder Mensch in verschiedenen Möglichkeiten denken darf, unabhängig von Stand, ethnischer Herkunft oder Geschlecht. Dafür habe ich mich immer eingesetzt, auch gegen die Leitung meiner eigenen Kirche. Mut hat auch etwas mit Tapferkeit zu tun, dranzubleiben, nicht aufzugeben und standhaft zu bleiben.
Mein Werdegang
Erstberuf Kindergärtnerin mit Leib und Seele. Dann Studium der Religionspädagogik und Theologie, später spirituelle Theologie im interreligiösen Prozess. 40 Jahre im Dienst der römisch-katholischen Kirche. 37 Jahre davon in der Pfarrei St. Martin, Illnau-Effretikon/Lindau/Brütten. Zuerst als Pastoralassistentin, dann 23 Jahre als Pfarreileiterin.
In den Medien
Sprecherin des «Wort zum Sonntag» beim Schweizer Fernsehen 2007/2008. Kolumnistin beim «Landboten» bis Ende 2022. Ab 1. August 2023 monatliche «spirituelle Gedanken» für kath.ch.
Meine Leidenschaft
Ich spiele seit meinem 5. Lebensjahr Klavier und wollte sogar einmal Musik studieren. Mit 17 Jahren habe ich mich auch an die Orgel gewagt und spiele seither mehr schlecht als recht…, aber mit Freude. Daneben übe ich mich in Gitarre und Blockflöte, und meine geliebte Mundharmonika habe ich immer dabei. Seit März erfülle ich mir einen langgehegten Wunsch: ich lerne «Schwiizerörgeli» … Aller Anfang ist «seeeehr» schwer. Ich singe auch gerne und bin auf der Suche nach einem Chor.
Der Satz, der mich begleitet
«Umsetzen, was ich vom Evangelium verstanden habe, und sei es noch so wenig, das wäre die grösste Revolution der Weltgeschichte.»
Auch noch wichtig
Seit September 2022 bin ich pensioniert. Dazu wollte ich etwas Spezielles unternehmen, und so startete ich Anfang Mai 2023 zu einer speziellen Velotour: Sechs Wochen – genau 40 Tage – war ich unterwegs von Basel, dem Rhein entlang bis nach Amsterdam, ganz allein. Ich bin als freischaffende Theologin weiterhin unterwegs und biete Begleitung an bei Lebensübergängen im Schönen, wie im Schweren.
Abendgottesdienst «Über Gott und die Welt», So, 10. September 2023, 18.00 Uhr, ref. Kirche. Im Anschluss Apéro im KGH.
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