Warum engagiere ich mich als Freiwilliger?

Hans Jakob Gut hilft mit beim Mittagstisch für alle, deckt den Tisch, unterstützt das Team bei der Betreuung der Gäste und beteiligt sich auch beim Abwasch. Die wertvolle Unterstützung des früheren Hoteliers ist ganz und gar nicht selbstverständlich. Was ist seine Motivation? In loser Folge berichten Freiwillige darüber, weshalb sie sich bei uns engagieren.

Als vor einiger Zeit die Anfrage von Caroline Matter kam, ob ich als Freiwilliger beim Mittagstisch mithelfen würde, habe ich nicht gezögert, zuzusagen. Zum einen, weil mir der Dienst am Nächsten als ehemaliger «Pfadfinder» eine Selbstverständlichkeit ist, zum anderen, weil ich seit 47 Jahren Mitglied des Lions-Clubs bin, in dem Wohltätigkeit eine wesentliche Rolle spielt. Ich helfe beim Mittagstisch für alle, decke den Tisch, unterstütze das Team bei der Betreuung der Gäste, räume mit den anderen auch wieder ab oder beteilige mich beim Abwasch. Daneben habe ich mich auch beim Rollstuhlausflug eingebracht und dem Frauenverein beim Dorffest geholfen.

Dass ich mich besonders im Gastgewerbebereich engagiere, ist kein Zufall, sondern liegt an meiner lebenslangen Tätigkeit als Hotelier. Zusammen mit meiner Frau habe ich 25 Jahre ein Hotel im Puschlav und neun Jahre eines in Pontresina geführt. Meine Freiwilligenarbeit im eigentlichen Sinn begann jedoch erst nach meiner Pensionierung. Irgendwann sah ich ein Inserat von «Swisscontact», einer NGO, die mit dem Departement des Äusseren zusammenarbeitet, und stellte der Organisation mein Knowhow als Hotelier zur Verfügung. Es folgte im 2010 ein vierwöchiger Einsatz in Nepal und danach weitere. Nach dem verheerenden Erdbeben in dieser Region, unterstützte ich auch in anderen Bereichen und beteiligte mich am Spendensammeln für einen Schulhausbau im Erdbebengebiet.

Effektiv in Kilchberg lebe ich erst seit zwei Jahren. Der Kontakt zum Ort besteht jedoch schon sehr viel länger, nämlich seit den 1960er-Jahren, als ich meine Frau kennenlernte, die von hier stammt und deren Eltern hier begraben liegen. Auch mein Sohn wohnte hier, ist jedoch mittlerweile mit seiner Familie nach Dubai ausgewandert. Zwar haben wir regelmässigen Kontakt, aber mein Einsatz als Freiwilliger ist – wie ich ehrlicherweise gestehen muss – auch mit einer Spur Eigennutz verbunden. Nämlich dem, neue Leute kennenzulernen und Kontakte zu pflegen. Obwohl mein Lebensmittelpunkt jetzt in Kilchberg liegt, ich hier Veranstaltungen besuche oder auch meine Mitgliedschaft vom Lions-Club Engadin nach Zimmerberg verlegt habe, verbringe ich viel Zeit im Engadin oder aber mit der Familie meines Sohnes in Dubai. Wenn es meine Zeit erlaubt und Not am Mann ist, kann die Kirchgemeinde aber immer auf mich zählen.

Hans Jakob Gut

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