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Kostenlose Operationen auf den Mercy Ships

Martin Humm stellte beim Männertreff 50+ vom 22. September das Hilfswerk «Mery Ships» vor. Auf zwei zivilen Spitalschiffen bietet es medizinische Versorgung für afrikanische Länder wie Sierra Leone an. Ein Rückblick auf den Anlass.

Zum dritten Mal in diesem Jahr trafen sich die Männer von Kilchberg für den ökumenischen Anlass im reformierten Kirchgemeindehaus. Die Männerkochgruppe «Löffelschwinger» unter der Leitung von Jean-Marc Hügli kredenzte den rund 60 Teilnehmern wiederum ein herrliches Drei-Gang-Menü. Nach dem zweiten Gang erfolgte das Referat von Martin Humm aus Muri bei Bern über «Mercy Ships – Spitalschiffe für die Ärmsten».

Gründung
Don Stephens hat 1978 hier in der Schweiz Mercy Ships gegründet. Er hatte den Traum, den Armen mit einem Spitalschiff zu dienen, und man kann sagen, dass sein Traum wahr wurde. Das Ziel von Mercy Ships ist es, den Zugang zu spezialisierten chirurgischen Operationen zu erleichtern. Zu diesem Zweck nutzen sie die zwei grössten zivilen Spitalschiffe der Welt, die «Africa Mercy» und die «Global Mercy».

16.9 Millionen Menschen sterben jährlich aufgrund unzulänglicher chirurgischer Versorgung. Mercy Ships bietet kostenlose Operationen, aber Operationen allein sind nicht nachhaltig. Deshalb führt das Hilfswerk viele Programme zum Aufbau von Kapazitäten für die Einheimischen durch. Zusätzlich renoviert es lokale Spitäler, Kliniken und medizinische Fachschulen und bieten auch ein landwirtschaftliches Schulungsprogramm für gesunde Ernährung an.

Freiwillige Fachleute
Um die kostenlosen Behandlungen anbieten zu können, zählt Mercy Ships auf Freiwillige. Ärzte, Pflegefachleute, Physiotherapeutinnen, aber auch Köchinnen, Elektriker, Lehrerinnen, Matrosen und Offiziere, stehen für das Hilfswerk im Einsatz. Die Freiwilligen bleiben mindestens zwei Wochen an Bord, es gibt jedoch auch Volunteers, die für mehrere Jahre dazu stossen. Alle Beteiligten werden sorgfältig ausgewählt und zahlen für ihr eigenes Zimmer und das Essen an Bord.

Martin Humm führt aus, dass es für die Patientinnen und Patienten ein grosser Schritt sei, daran zu glauben, dass die Behandlung etwas Positives sei. Sie hätten oft grosse Angst vor dem Schiff und den weissen Menschen. So sei es nötig, vertrauensbildende Massnahmen zu ergreifen. Da es sich um ein christliches Hilfswerk handle, werde an Bord und in der ganzen Organisation auch gebetet, man gehe aber diskret mit dem Glauben um, da Mercy Ships in Ländern arbeite, die grossmehrheitlich muslimisch seien. Für Patienten und die Mitarbeitenden gebe es Seelsorgeteams an Bord.

Die Unterschiede in der medizinischen Versorgung zeigen sich, wenn man zwei Länder mit etwa gleichvielen Einwohnern vergleicht:

 Sierra LeoneSchweiz
Einwohner8’421’0008’865’270
Human Development Index aus 191 Ländern1811
Anzahl Ärzte pro 10’000 Einwohner144
Pflegefachkräfte und Hebammen pro 10’000 Einwohner2187
Anzahl Spitalbetter pro 10’000 Einwohner446
Anzahl Zahnärzte pro 10’000 EinwohnerWeniger als 0.14


Mit den eindrücklichen Informationen konnte Martin Humm einen kleinen Einblick in die Tätigkeiten von Mercy Ships geben und sein Vortrag wurde begeistert aufgenommen. Wir laden hiermit alle Männer ein, den letzten Vortrag in diesem Jahr am Freitag, 17. November, wenn Peter Spirig seinen Vortrag «Beim Kochen hilft mir Zug» als CEO-Innovation der Firma V-ZUG präsentiert.

Rolf Jäckle, katholische Kirchenpflege Kilchberg

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